Donnerstag, 14. Februar 2019
Leuchtturm
Wir sind an der Ostsee und durch einen malerischen Wald zu einem Leuchtturm gelaufen. Wir haben ihn erklommen und sehen jetzt auf die vom Wind aufgeraute See.
Mein Blick schweift über die sanfte Landschaft an Land. Die Bäume wiegen sich im Wind und rascheln sanft mit ihren Blättern. Auf den Dünen biegen sich die Halme des Schilfs im Wind. Der Wind zerstrubbelt meine Haare. Ich atme diese wunderbare Luft ein. Tief. Mein Blick fällt wieder aufs Wasser. Was für eine Naturgewalt. Schaumkronen ziehen sich über das Wasser. Es ist ganz dunkelblau. Ich halte mich mit meinen Händen an dem Gitter des Leuchtturms fest. Es ist grün. Ich sehe auf die Erde und beobachte wie ein Hund aufgeweckt über den Weg springt.
Ich hebe meinen Blick. Ein wenig weiter weg von mir steht John. Seine Locken wiegen sich im Wind, so als ob sie tanzen würden. Er schaut gedankenversunken über das Meer. Was er wohl denkt.. Genießt er es auch so sehr wie ich? Obwohl wir uns so fern sind spüre ich ihn ganz nah. Seine wunderschönen blauen Augen treffen für den Bruchteil einer Sekunde meinen Blick. Eine Welle Wärme schießt durch meinen gesamten Körper. Schnell wendet er sich ab.
Mein Blick verliert sich wieder in den schier unendlichen Weiten des Meeres.
Meine Gedanken sind friedlich. Sind eindeutig. Egal was war und was kommen wird: Ich werde dich immer lieben John.

Jetzt, wo wir uns schon fast 4 Wochen nicht mehr gesehen haben und alles vor Sehhsucht nach dir schreit, muss ich immer wieder an diese eine Situation denke.
Ich habe sie nie hier festgehalten.
Es war einer der klarsten Momente meines Lebens. Was auch immer passieren wird. Dir gehört mein Herz und ich bin dir mit Leib und Seele verfallen.
Ich vermisse dich wahnsinnig. Es macht mich traurig, nicht bei dir zu sein. Doch am Sonntag sehen wir uns endlich wieder. Wenn ich daran denke kommen mir die Tränen, aber das Gefühl ist wie am Leuchtturm.

Ich liebe dich GGS

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Donnerstag, 24. Januar 2019
Ein seltsamer Traum
Diese Nacht schlief ich unruhig..
Meine Träume waren durcheinander und wirr, doch an einen kann ich mich noch gut erinnern...
Ich hatte 2017 im Dezember eine 4-wöchige Hospitation bei meiner Frauenärztin gemacht und Anfang diesen Jahres eine zweitägige.
Sie war stets nett und hat mir immer alles erklärt, wenn ich Fragen hatte. Zwar war ich immer zu unsicher, um tatsächlich der Aufforderung nach zu kommen, selbst Untersuchungen durchzuführen. Sie hat mich schwer beeindruckt mit ihrer bedingungslosen Authenzität. Sie machte mich auch auf die Nachteile aufmerksam, die man in Kauf nehmen muss, wenn man sich für diese Facharztrichtung entscheiden sollte.
Kurz sie ist mein Vorbild als Ärztin.
Sie sagte auch dieses Jahr, ich solle doch gerne bald wiederkommen zum Praktikum und scherzte sogar ich solle doch polnisch lernen, wenn ich später einmal in die Praxis einsteigen wolle. Natürlich kann sich mich im Grunde auch total blöd gefunden habe, aber selbst wenn, bleibt sie doch mein Vorbild.
In den letzten Wochen hatte ich starke Motivationsprobleme. Das nächste anstehende Testat hat als Inhalt den gesamten Bewegungsapparat und das ist nun mal extrem viel nur zum Auswendiglernen. Ich mache mir fast jeden Tag Vorwürfe, ich wäre eine immense Enttäuschung für meine Eltern und für alle, die so mit mir gefiebert haben.
Doch nun zu meinem Traum:
Es war die Situation, in der ich mich verabschiedete. Doch sie unterschied sich deutlich von der tatsächlichen. Ich schüttelte dem gesamten Praxisteam die Hände und schließlich waren nur noch sie und ich in dem Zimmer und sie nahm mich herzlich in den Arm und sagte, sie würde sich sehr freuen, wenn ich eines Tages Mitglied in ihrer Praxis werden sollte. Sie sagte, sie wäre stolz auf mich.
Plötztlich verlor ihr ganzer Körper die Spannung und sie begann hemmungslos zu schluchzen. Sie ließ mich nicht los und entschuldigte sich in einem Fort für ihren Tränenausbruch. Sie sagte, sie wäre nur so schrecklich enttäuscht, dass ich das Medizinstudium aufgegeben hätte, wo ich doch so eindeutig dafür brennen würde. Ich sagte ihr ich wäre zu doof gewesen und zu faul und überhaupt hätte ich es nie im Leben geschafft. Ihr Schulzen schwoll an und sie fragte mich, wie ich das nur glauben könnte. Sie würde wissen, dass ich es schaffen könnte.
Plötztlich änderte sich das Szenario erneut und sie blickte mich Ernst an und sagte, ich könne es schaffen und wenn ich nicht an mich glauben würde so würde sie es doch tun. Ich solle sie nicht enttäuschen.

Dieser Traum hat mich aus dem Schlaf gerissen.
Komisch wie sehr ich mir die Anerkennung von anderen Menschen suche. Ich habe kein Vorbild in meiner Familie, sondern ich hatte sie schon immer außerhalb.
Der Traum hat mich verwirrt, doch auch tatsächlich vor Augen geführt, dass ich es schaffen kann. Ich kann das nur ich muss mich zusammen reißen und was ich auf gar keinen Fall machen darf ist, mich von anderen beeindrucken zu lassen.

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Mittwoch, 16. Januar 2019
Willkommen in den 20er
Viele von euch (viele zu sagen klingt zwar falsch, weil maximal 20 Leute überhaupt meine Sachen lesen) wissen ja bereits, dass ich vor kurzem mein Studium der Humanmedizin begonnen habe. Mit 19 Jahre war ich zu meiner Überraschung eine der Jüngsten. Nun bin ich, aber seit gestern keine 19 mehr, sondern habe endlich eine 2 vorne stehen.
Es ist so viel passiert in den Weihnachtsferien und ehrlich gesagt, habe ich keine Lust das alles aufzuholen.
Also möchte ich euch nun von meinem Tag gestern erzählen.
Leider wurde in den Ferien bei mir ein Eisenmangel festgestellt und so muss ich nun jeden Morgen so ein ekeliges Eisenzeugs trinken und eine halbe Stunde warten bis ich schließlich etwas essen darf. Natürlich hatte ich keine Lust früh aufzustehen und hatte doch tatsächlich erstmal vergessen, dass ich Geburtstag hatte. Also habe ich mich rausgewühlt und mein Zeug genommen. Dann bin ich in mein Minibad gegangen und habe meine neue super lästige Hautroutine durchgezogen (ja mein Körper hat sich mit 19 gedacht "Hey die hatte nie Probleme mit ihrer Haut! Lass uns Akne produzieren!). Ursprünglich hatte ich vor, mich hübsch anzuziehen, aber das war mir dann doch zu lästig und seitdem ich so viel zugenommen habe, habe ich sowieso nicht das Gefühl in irgendetwas gut auszusehen. Also habe ich meine typische Kombi übergeworfen (schwarze Hose, schwarze Lederstiefel und weiter Pulli) und bin los gefahren. Ich war viel zu früh im Hörsaal, aber ich dachte meine Kommolitonen werden sich dann schon zu mir setzten, wenn sie mich sehen. Offensichtlich hat mich keiner gesehen, aber ich war selbst zu müde, um ausschau zu halten. In der Pause wurde ich allerdings von meiner Freundin angetippt und sie strahlte mich an und wünschte mir herzlichst alles Gute. Sie hat sich so ehrlich gefreut und das hätte ich gar nicht erwartet. Auf dem Weg zu Soziologie gratulierten mir die Anderen auch noch und ich habe mich wirklich gefreut. Meine Freundin (Emma) hat mir einen veganen Schokokuchen gebacken und in Soziologie verteilte ich ihn an meine liebsten Kommolitonen. Mittags gingen wir zusammen in die Mensa und anschließend ging ich mit zwei Kommolitonen (eine davon hat mir Pralinen mitgebracht. Total lieb!) in einen Lernraum, um mich für das Testat 1 vorzubereiten, durch das ich leider durchgefallen war. Zwar kam ich mir dort extrem doof vor, aber wir haben uns jetzt einige Themen ausgesucht, die wir uns nächste Woche gegenseitig erklären wollen.
Emma holte mich von da aus ab und wir gingen einen Tee trinken. Dieser liebe Mensch hat mir wirklich ein wunderschönes Bild gemalt und ich war so überwältigt und bin es noch immer. Es sieht wirklich toll aus und es muss sie wirklich sehr viel Zeit gekostet haben.
Als ich wieder in mein Zimmer zurück kehrte, öffnete ich die Geschenke meiner Familie. Meine Eltern haben mir wieder Geigenunterricht geschenkt, worüber ich mich sehr gefreut habe, denn ich war mir nicht sicher, ob sie es noch einmal tun würden. Ansonsten habe ich Geld geschenkt bekommen.
Anschließend packte ich meinen Geburtstagskuchen aus und dekorierte ihn mit Kerzen und genoss ein Stück davon.
Nach kurzer Zeit fand ich mich hemmungslos schluchzend wieder. Es war der erste Geburtstag ohne meine Familie und enge Freunde. Als ich später mit meinem Freund telefonierte bekam ich mich noch immer nicht ein. Keine Ahnung wieso dann alles so über mich hinein brach. Letzten Sommer war ich noch der Überzeugung, ich würde das kommende Jahr nicht mehr erleben und nun sitze ich hier, so hässlich wie noch nie und so dick wie noch nie und doch so gesegnet mit Glück wie noch nie.
Heute ging ich also mit noch immer total verquollenen Augen in die Uni und ließ Anatomie über mich ergehen. Anschließend holte ich mir meine ersten beide Scheine ab und fuhr nach Hause. Das war vor 4 1/2 Stunden und bis jetzt gerade habe ich nichts auf die Reihe bekommen vor Müdigkeit.
Also begebe ich mich nun an meinen Abwasch, den ich seit gestern habe stehen lassen und danach wird so viel erledigt wie möglich!

P.S.: Ich liebe dich so sehr John, auch wenn ich weiß, dass du schon lange meine Beiträge nicht mehr liest. Du bist mir der beste und liebevollste und geduldigste Freund überhaupt. Worte können nicht ausdrücken wie sehr ich dich liebe und wie dankbar ich für dich bin..

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