Dienstag, 2. Oktober 2018
Wut und Verzweiflung
Einer meiner besten Freunde war gestern lange bei mir. Es war schön, aber vielleicht ist er in mich verliebt. Und ich könnte schreien und um mich schlagen vor Wut.
Es ist egal, ob ich von jemandem anderen geliebt werde. Es ist egal, wenn ich von anderen Jungs als schön oder sogar sexy bezeichnet werde. Es ist alles egal. ALLES.
Denn mein Herz ist nur bei ihm. Nur bei John. Nur bei dem, der nach 6 Stunden schöner Zeit (für mich), keine Ahnung hat, ob er mich noch will oder nicht. Ich kann ihn so gut verstehen. Liebe ist grausam und er ist vermutlich einer dejenigen, die das am besten unterschreiben können. Umso wütender macht mich das. Es macht mich wütend auf mich. Ich möchte einfach nur schreien. Am liebsten würde ich alle Umzugskartons wegschmeißen und alle Pläne für das Studium zerreißen. Ich möchte nichts mehr fühlen. Es war so schön am Sonntag, aber es wäre gelogen, wenn ich nicht total enttäuscht gewesen wäre.
Das blödste ist, ich kann ihm überhaupt keinen Vorwurf machen. Ich bin ALLES selbst Schuld.
Meine beste Freundin meint es wäre nicht gut für mich mit ihm zusammen zu sein. Sie meint, ich könnte mich dann nicht so gut auf das Studium konzentrieren. Sie meint, wenn ich nicht mit ihm zusammen bin, habe ich ja keine Probleme mehr Zuhause. Sie meint, es ist ja auch so weit bis zu meinem neuen Studienort.
Ich möchte brüllen: ES IST MIR EGAL!
Kann sie nicht verstehen, dass das Einzige, was mir nicht egal ist, er ist? Wie kann sie sagen, es wäre gut für mich nicht mit ihm zusammen zu sein? Wieso fragt sie immer, ob ich mir das auch überlegt habe, ob ich das will? Natürlich will ich das. Es ist das Einzige was ich will. Klar ich will Ärztin werden, aber ich will vor allem die Liebe meines Lebens zurück gewinnen. Mit allen Mitteln. Und ich komme mir schon so bescheuert erwachsen vor, ihm so viel Zeit zu geben wie er brauch, wenn ich am liebsten jeden Tag vor seiner Tür stehen würde und ihm meine Liebe erklären. Mein Gott wie sehr habe ich mich beherrschen müssen, ihn nicht einfach zu küssen.
Es ist vielleicht primitiv und dumm und überhaupt, aber ich liebe John und was kümmert mich der Rest der Welt, wenn ich auch von ihm geliebt werde?
Ich bin wohl von Natur aus egoistisch.
Wünscht sich nicht jeder das eigene Glück?
JA, ich brauche Liebe.
JA, alles was ich tue, wird durch dieses bescheuerte Gefühl gesteuert.
JA, für Liebe werde ich alles tun.
Verdammt, warum versteht das keiner?
Meine Familie denkt ich bin so tough, so klug, so ehrgeizig, so fleißig. Meine Freunde denken ich bin zielstrebig und rational.
Ich bin was ich bin. Ich bin ehrgeizig, klug, fleißig und alles, aber was mich ausmacht ist Liebe.
Die Freunde, die ich habe Liebe ich von Herzen. Meine Familie liebe ich von Herzen. Warum darf ich dann diesen wunderbaren Menschen nicht lieben ohne dass es total kompliziert ist?
Ich verfluche die Nacht vom 12 auf den 13.12.17!
Ich verfluche mein vergangenes ICH!
Und ich verfluche MICH!
Wie konnte ich nur hoffen, John würde mich lieben. Wie konnte ich nur denken, dass er mir vielleicht verzeiht.
Wie kann ich ihm nur so ein riesiger Klotz am Bein sein?

Weil ich dich liebe

Es fällt mir leicht,
die Sehnsucht in mir zu ertragen,
den Tränen ihren Lauf zu gewähren,
zwischen Hoffnung und Traurigkeit zu bangen.

Es fällt mir leicht, zu erahnen,
daß es ein "Wir" nie geben wird,
zu spüren, daß "Du" nicht dasselbe für mich empfindest.
Hinzunehmen, daß "Ich" nur träumen darf.

Es fällt mir leicht,
dennoch dankbar zu sein.

Es fällt mir leicht,
weil ich dich liebe.

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Warten Tag 24
Ich kann seit langem kaum noch schlafen. Ich habe heute die WG gesehen. Bin ausversehen in Johns Zimmer gegangen. Er lag friedlich da und hat geschlafen. Er ist so schön. Was tue ich nur? Ich hätte ihn in Ruhe lassen sollen. Jetzt muss er sich wieder nur quälen.
Ich hasse mich für alles was ich ihm angetan habe

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Montag, 1. Oktober 2018
Warten Tag 23
Ich habe John heute getroffen. Er hatte um ein Treffen gebeten. Wir haben fast 6 Stunden geredet. Ich bin noch immer wie gelähmt. Es war so schön mit ihm zu reden. Die ersten beiden Stunden vielleicht auch drei, haben wir gar nicht darüber geredet, doch nach bestimmt einer halben Stunde Stille, brach er das Schweigen. Er ist noch in mich verliebt. Mein Gott. Wieso muss dieser Mensch noch in mich verliebt sein, wo ich ihm doch so weh getan habe. Ich bin so sehr in ihn verliebt und ich musste mich so beherrschen, ihm nicht um den Hals zu fallen und in Tränen auszubrechen. Ich sehne mich so sehr nach ihm und ich hatte gehofft, es wäre heute nicht so schlimm, weil ich schon etwas enttäuscht war von der "langen" Überlegung. Vielleicht wäre ich auf wundersame Weise nicht mehr so verliebt. Aber das Gegenteil ist jedes Mal der Fall. Wie kann man ihn denn auch nicht lieben? Er ist wahnsinnig nett, humorvoll, intelligent und gutaussehend. Mein Hirn hat sich nur dazu durchringen können, ihn nicht zu bedrängen, aber das wars dann auch schon. Mir schwirrt noch immer der Kopf. Ich habe seine Hand geküsst und ihm gesagt, dass ich ihn liebe. Die ersten Sterne waren schon am Himmel zu sehen, als wir uns schließlich auf den Heimweg machten.
Er braucht noch mehr Zeit und die soll er gerne haben. Ich werde mich noch ewig fürchterlich schlecht fühlen. Dass er überhaupt noch nett zu mir sein kann ist der Hammer.
Ich liege hier und klammere mich an jeden Strohhalm, den ich zufassen bekomme.
Wie verzweifelt kann man lieben? Wie sehr wünsche ich mir seine Liebe und wie sehr habe ich seine Verachtung verdient.
Ich hätte seine Hand nicht nehmen sollen. Ich musste seine schönen Finger betrachten, aber jetzt muss ich immer an sie denken. Ich vermisse ihn. 6 Stunden und ich habe weiter Angst.
Oder ist es bestimmung? Bald 11 Jahre..
Ich warte auch so lange wenn es sein muss..
Ich liebe ihn über alles

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Freitag, 28. September 2018
Letters to John #12
Lieber John,

Ich habe von dir geträumt. Es war Winter. Irgendwann kurz vor Weihnachten. Es war schon dunkel, aber in unserem Heimatdorf leutete der Schnee. Ich stand vor der Einfahrt meines Elternhauses und betrachtete das Schneetreiben. Ich wusste du warst nebenan bei meiner besten Freundin. Dein Auto stand am Straßenrand und war schon mit einem sanften Schneeschleier bedeckt. Alles war still und friedlich. Ich wollte deinen Weg nicht kreuzen, aber ich konnte nicht zurück ins Haus, so gebannt war ich von der Schönheit des Schnees. Die Tür ging auf und ich hörte fröhliche Stimme. Eine davon war deine. Ich geriet in Panik und wollte mich verstecken, aber ich blieb wie angewurzelt stehen. Ich hörte das Knirschen von Schnee und aus irgendeinem Grund dachte ich, wenn ich mich überhaupt nicht bewege, dann siehst du mich nicht. Du gingst an mir vorbei zu deinem Auto ohne auch nur ein Wort zu sagen. Du stiegst in dein Auto und während du dein Handy anschlosst, betrachtete ich dein wunderschönes Gesicht aus der Ferne. In deinen Locken hatten sich Mehlreste und Schneeflocken vermischt. Du startetest dein Auto und das Licht ging aus. Schnell fuhrst du an, um dann ein paar Meter weiter direkt scharf zu bremsen. Ich löste mich aus meiner Starre und ging wie in Trance auf dich zu. Du warst ausgestiegen und formtest einen Schneeball. Der Schneeball traf mich hart ins Gesicht. Noch völlig verwirrt traf mich der nächste mit Wucht direkt auf die Brust. Das weckte mich endgültig und wir lieferten uns eine ausgelassene Schneeballschlacht. Lachend ließ ich mich in den Schnee fallen und du fielst auf mich. Ich roch deinen angenehmen Duft und spürte deinen warmen Atem an meiner Wange. Ich drehte mich, um dein Gesicht sehen zu können. Deine Wangen waren gerötet und deine Augen leuchteten hell. Für einen Moment schien es als wäre die Welt stehen geblieben und es gäbe nur uns zwei. Dein Lächeln verschwand, als mir heiße Tränen das Gesicht hinunter kullerten. Langsam richtetest du dich auf und gabst mir die Hand, um mir auf zu helfen. Du sahst mich noch einmal an mit einem undeutbaren Ausdruck im Gesicht und gingst zurück zum Auto. Ich weinte schweigend, während ich dich abfahren sah. Wir hatten die ganze Zeit nicht ein Wort gesagt.
Ich bin aufgewacht und wusste nicht mehr was los ist. Ist denn die ganze Welt so irre? Heute ist es drei Wochen her, dass du alles von mir bekommen hast. Habe ich überhaupt noch ein Herz? Ich spüre kaum noch etwas außer Einsamkeit. Gestern habe ich mir meine Universität angesehen und das Studentenwohnheim, in das ich einziehen werde. Ob du mich wohl jemals besuchen wirst? Die nächsten 6 Jahre werde ich hier verbringen. 500km von dir entfernt. Wirst du die Distanz nutzen, um mich ein für alle mal los zu werden, oder wirst du unserer Liebe noch eine Chance geben? Je länger ich warte, desto klarer wird deine Entscheidung für mich. Nächste Woche ziehe ich endgültig um und dann bin ich erstmal in meiner neuen Heimat. Ich habe keinen Appetit mehr. Kann mich kaum konzentrieren. Am Mittwoch bevor ich gefahren bin, lag ich geschüttelt von Schluchzern auf dem Boden und war für 2 Stunden unfähig aufzustehen. Meine beste Freundin findet meine Trauer bescheuert, wenn nicht sogar lächerlich. Aber du bist die Liebe meines Lebens, wie soll ich da nicht traurig sein? Ich habe absolut gar nichts mehr von dir gehört. Ich bin hier ganz alleine und vermisse dich schrecklich. Ich weiß, ich bin wahnsinnig egoistisch. Alle Erinnerungen an dich schwirren die ganze Zeit in meinem Kopf herum und machen mir das Herz schwer. Ich liebe dich John und auch wenn du es nicht willst, ich werde dich immer lieben.

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