Sonntag, 15. November 2020
Gleichglütig oder Verwirrt
Hey Menschen da draußen.
Ich bin seitdem das Semester wieder angefangen hat in einer ganz komischen Stimmung. Irgendwie bedrückt und gleichgültig zur selben Zeit. Ganz komisch. Vielleicht liegt das an Corona oder daran, dass der Winter kommt. Ich liebe den Winter, aber ich glaube tatsächlich, dass es mir in dieser Jahreszeit immer ein wenig schlechter geht, wenn ich da jetzt so drüber nachdenke...
Vielleicht ging aber auch immer so Richtung Winter immer alles den Bach runter.
Wie auch immer mir geht es weder gut noch schlecht, aber ich glaube langsam kommt der Zeitpunkt, an dem ich mal wieder richtig weinen muss.
Gerade überlege ich warum ich das alles ins Internet rein schreibe. So von wegen das Internet vergisst nicht. Allerdings wer soll bitte mein Pseudonym suchen und ausgerechnet hier auf dieser Seite.
Ich hatte wieder einen Tag Instagram und dieses Ding ist einfach nur total toxisch für mich. Ich sehe die Fotos von unglaublich durchtrainierten Frauen und Frauen mit Talent und Begabung. Da denke ich mir immer und was habe ich auf dieser Welt zu bieten?
Ich sehe durchschnittlich gut aus. Ich bin unterdurchschnittlich sportlich. Ich bin weder begabt noch talentiert. Die einzige Begabung, die ich hatte, nämlich empathisch und einfühlsam zu sein, geht mir immer weiter verloren. Auf meine Außenwelt wirke ich kühl und berechnend, wohingegen in mir ein erbittterter Kampf wütet. Ich werde Ärztin und darf nicht alles an mich heran lassen und gleichzeitig darf ich als Mensch auch nicht abstumpfen und muss auch Gefühle zeigen können. Vielleicht ist es einfach nur immer schwieriger meine Gefühle mir noch nicht so super lang bekannten Freunden zu zeigen.
Aber was interessiert es die denn auch?
Meine Sorgen und Gedanken sind richtig uninteressant und drehen sich so viel um mich selbst oder über die gesamte Welt.
Ich finde es auch immer toll wie total diese unstrukturiert diese Beiträge sind. Falls da überhaupt jemand durchsteigt, bin ich wirklich beeindruckt.
Mir gehen einfach so wahnisinnig viele Gedanken durch den Kopf..

1. John
Wir sind jetzt seit 2 Wochen wieder in einer Fernbeziehung. Das Physikum hat unsere Liebe schon ziemlich auf die Probe gestellt nur womit ich nicht gerechnet hätte ist, das es danach fast anstrengender war. Ich hatte von jetzt auf gleich überhaupt nichts zu tun und er hatte dann schon wieder Veranstaltungen von der Uni und ganz viel mit seiner Band. Ich war lustlos und insgesamt nicht gut drauf und das fand er nicht cool. Wir haben uns weniger gesehen als nötig. Die letzte Woche, in der ich da war, hatte er mit seiner Band aufgenommen, aber das ist ja auch ok. Nur im moment habe ich das Gefühl das irgendwas einfach nicht mehr stimmt aber ich kann nicht sagen was. Das macht mich wahnisinnig traurig. Ich weiß, ich liebe ihn. Nur ich fühle es irgendwie nicht mehr so krass. Das verwirrt mich. Ich denke ich bin einfach selbst Schuld. Ich rede mit ihm darüber nicht. Was soll er denn da denken. Ich liebe dich aber irgendwie fühle ich es gerade nicht so. Das will doch keiner hören. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich mich gerade einfach nicht so geliebt fühle. Auch das ist meine Schuld, wenn ich ihm so die kalte Schulter zeige, was soll er denn da machen? Er liest das hier eh schon lange nicht mehr. Also vermutlich wird er nie was von seinem Glück wissen und irgendwann fühle ich es wieder mehr und dann ist alles gut.

2. Freunde
Meine besten Freunde habe ich ewig nicht mehr gesehen. Die beiden haben gerade so viel zu tun und das ist ja nachvollziehbar, nur fühle ich mich auch da gerade einfach ein bisschen verloren. Bei einem Freund weiß ich noch immer nicht, ob er wirklich nicht mehr in mich verliebt ist. Manchmal ist da noch so eine Spannung zwischen ist und das ist vermutlich auch noch meine Schuld, weil ich wenig darüber nachdenke, was ich so sage und tu und mir erst im NAchhinein denke hm hätte so nicht sein müssen. Ich hab ihn auch wirklich gern und alles aber ich liebe nun mal John und gleichzeitig weiß ich auch nicht, ob ich ihn nicht damals nicht zu sehr gemocht habe und ihn auch noch bestärkt habe. Aber naja ist ja jetzt eh vorbei.
Ich bin einfach total veriwrrt. Manchmal habe ich das Gefühl mein Herz ist größer als es sein sollte..

3. Uni
Ich habe sehr schlecht im Examen abgeschnitten und jetzt denke ich mir oft, ob ich es überhaupt verdient habe so weit gekommen zu sein. Kann ich es überhaupt schaffen noch einen guten Schnitt zu bekommen? Werde ich überhaupt auch fachlich eine gute Ärztin? Sollte ich das überhaupt alles durchziehen? Ich liebe das was ich mache, aber wenn ich darin nicht gut bin, ist das nicht vielleicht ein Zeichen es sein zu lassen?

Das alles und noch viel mehr geht mir durch den Kopf und musste jetzt teilweise mal raus.

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Freitag, 16. Oktober 2020
Hello ich lebe noch
Zwischen dem letztenBeitrag und dem heutigen liegen auch schon wieder 4 Monate. Im Grunde ist das ja gut, weil ich den blog ja eigentlich nur gestartet hatte, um meine Gefühle und Gedanken, die ich niemandem erzählen konnte, irgnedwo raus lassen zu können.
Das Physikum liegt nun hintermir und jetzt geht es für mich dann in die Klinik. Seit 4 Wochen bin ich nun wieder Zuhause und hänge den ganzen Tag nur rum und bin lustlos und unmotiviert irgendetwas zu tun. Das ist für mich irgendwie echt "schlimmer" als ich dachte. Ich habe großes Mitgefühl für alle, die durch Corona nun zu so einem Vor-sich-hin-leben gezwungen sind. JElänger ich nichts mit mir anzufangen weiß, desto schlechter wird meine Stimmung. John hat viel zu tun mit der Uni und Wohnungssuche. Ich fühle mich einsam und ungeliebt, und gleichzeitig mache ich auch nichts aktiv dagegen. Ein dummer "teufelskreis". John und ich sind jetzt 2 Jahre zusammen. Das Jubiläum war leider total blöd. Ich hatte richtig schlechte Laune und das Essen war leider auch nicht mehr so wie wir es in Erinnerung hatten. Dann waren wir wieder bei ihm. Er musste wieder bei seinen Eltern einziehen, was natürlich nicht so cool ist und ursprünglich wollte ich da bleiben nur hatte ich dann so fürchterliche Bauchschmerzen, dass ich wieder zurück musste. Hätte er am nächsten Tag keine Uni gehabt wäre ich vermutlich geblieben.
Manchmal habe ich das starke Gefühl, dass ich ihm einfach keine gute Freundin bin und dass es ihm besser ergehen würde mit einer anderen. Manchmal ärgert es mich auch, wenn ich denke er ist doch nur mit mir zusammen, weil es zu anstrengend wäre sich eine neue Freundin zu suchen. Wenn ich ihm das dann sage, ist er meistens genervt. Ich denke das Problem ist manchmal einfach, dass er nicht auf die Art und Weise liebt wie ich. Ich träume gerne davon, was uns in der Zukunft alles so erwarten wird. Ich träume dann daavon, dass wir mal zusammen ziehen oder dass wir die coolste Tante und der coolste Onkel für unsere Nichten und Neffen werden. Er mag das überhaupt nicht. Er mag es nicht einmal eine Woche im voraus zu planen. Das ist für mich manchmal ein ziemlicher Dämpfer, weil ich mich so auf alles Freue und er dann entweder nicht mit mir träumt oder alles relativieren muss. Vielleicht habe ich auch einfach die falschen männlichen Freunde. Die meisten von denen träumen schon davon irgendwann eine coole Wohnung zu haben oder irgendwie ins Ausland zu gehen oder zu heiraten oder einmal Vater zu sein. Früher wollte ich immer Mutter werden. Zugegeben ich bin ja jetzt auch bloß 21. John möchte auf keinen Fall heiraten und auf keinen Fall Kinder haben. Als neben dem Ärztin werden, meine 2 Wünsche im Leben. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich diese Wünsche wohl aufgeben werde, um mit ihm zusammen sein zu können. Nur stellt sich mir die Frage, wenn er dann doch noch eine Frau findet, die ihm besser gefällt und die es ihm auch nicht schwer macht an sie zu kommen, hab ich dann alles umsonst über Bord geworfen? Ich liebe ihn über alles und für mich ist es ok nicht zu heiraten oder Kinder zu haben. Klar macht mich der Gedanke daran zu sehen wie alle meine Liebsten heiraten und Kinder bekommen traurig, wenn ich selbst nichts davon haben kann.
Letzte Nacht habe ich geträumt, ein schöner junger Mann hätte sich unsterblich in mich verliebt und hätte mir die Welt zu Füßen gelegt. Er hat mich förlich verfolgt und sagte mir immer wieder was er alles an mir so toll findet und dass er es kaum erwarten kann mich seiner Familie vorzustellen und mich eines Tages zu heiraten und wir hätten die schönsten Kinder. Im Traum musste ich weinen, weil ich ihn wohl wirklich gern gehabt habe und mich das alles natürlich gerührt hat. Ich habe ihm dann gesagt, dass ich einen Freund habe den ich überalles liebe und es mir sehr leid tut, dass ich nicht diejenige bin mit der er das alles erleben kann. Insgeheim war ich traurig, dass ich diese Frau nicht sein kann. Ich war so entsetzlich traurig, weil ich das Gefühl hatte, ich hätte alle meine Wünsche mit bei diesem jungen Mann gelassen und ich gehe jetzt ohne wünsche und Träume zu John. Im Traum war er nicht mal irgendwie froh oder glücklich, dass ich mich natürlich für ihn entschieden habe, weil ich ihn nunmal liebe. Für ihn war es einfach selbstverständlich, dass ich zu ihm gehen würde.
Als ich heute morgen dann aufgewacht bin, hat mich das alles total aus der Bahn geworfen. Es war nur ein Traum. ich glaube ich gewichte meine träume einfach zu viel. Trotzdem habe ich in letzter Zeit oft das Gefühl, dass mir John manche Sachen verschweigt. Ich bin verzweifelt, weil ich nicht möchte, dass er sich ausgerechnet vor mir verschließt. Gerade mir sollte er ja alles anvertrauen können, nur tut er es nicht, Er redet nun mal nicht gerne über seine Gefühle, aber je mehr er es nicht mehr tut, desto mehr tue ich es auch nicht mehr. Das ist ja nicht gut. Ich liebe ihn und will einfach mit ihm glücklich sein nur habe ich das Gefühl, dass er nicht glücklich ist und ich weiß nicht wieso.
So mit dem ganzen Gedanken wirr warr verabschiede ich mich wieder..

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Sonntag, 19. Juli 2020
Corona Times
Meine Güte ist es lange her, dass ich das letzte Mal hier etwas geschrieben habe. Knapp 4 Monate. Dieser Blog ist ein heiteres Durcheinander meiner Gefühle: Erst meine Traurigkeit wegen James und John, dann ein kurzes Intermezzo mit Marcus, dann der Studienplatz und das Zusammenkommen mit John. John und mich hat die ganze Situation mit Corona teilweise überfordert und teilweise genervt. Ich musste, um John überhaupt sehen zu können wieder in meine Heimatstadt ziehen und er ist dann bei mir für die ersten Monate praktisch eingezogen. Jetzt ist die Sache zwar schon etwas entspannter, aber ich traue mich noch immer nicht, zurück zu ziehen. Teilweise auch deshalb, weil ich Angst habe, dass es mich so kurz vor meinem Staatsexamen extrem runterzieht.
Apropos Staatsexamen.. Das 4. Semester Medizin war ein totales Durcheinander und ich denke für jeden sehr viel mehr Arbeit als normal und sehr viel unorganisierter als normal. Alles in allem habe ich aber nun zum Glück alle Voraussetzungen erfüllt zum Physikum zugelassen zu werden. Das ist wirklich total verrückt oder? Die Zeit fliegt wirklich unglaublich. Ich hatte im April angefangen intensiv für das Physikum zu lernen und jetzt 3 Monate später sind es noch immer 2 Monate Lernen, die auf mich zu kommen. Jeden Tag um 7 Uhr aufzustehen, um dann 9 bis 10 Stunden zu lernen zerrt zugegebenermaßen ziemlich an meinen Nerven. Nichts desto trotz freue ich mich umso mehr im Herbst hoffentlich endlich mit dem klinischen Studienabschnitt zu beginnen.
Keine Ahnung was das jetzt für ein Beitrag war, aber mir war einfach mal wieder nach ein wenig schreiben :)

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