Mittwoch, 12. Dezember 2018
Heute vor 365...
Heute vor 365 Tagen..

..erzählte ich James von mir und John
..war ich nicht ich selbst
..machte ich den größten Fehler meines Lebens
..drehte ich meiner großen Liebe den Rücken zu

Doch heute..

..studiere ich Medizin und erfülle mir damit meinen Wunsch seit Kindheitstagen
..bin ich überglücklich mit John
..kann ich sagen, kämpfen ist immer der Weg zum Ziel, sonst passiert nichts

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Meine Issues
Ich habe seit einiger Zeit wieder meine Traurigkeit, obwohl ich wirklich gar keinen Grund dazu habe.
Letztes Wochenende war ich Zuhause und habe mit John seinen Geburtstag nachgefeiert und habe auch das erste Mal seit 3 Monaten wieder mit James geredet (unser Mathekurs hatte sich getroffen).
Es waren so viele Emotionen an einem einzigen Wochenende. So viel, das ich nicht alles habe verarbeiten können. Als ich schließlich am Sonntag wieder im ICE nach Hessen saß überwältigte mich eine solche Traurigkeit.
Ich versuchte JOhn klarzumachen, dass ich nicht gut für ihn wäre und dass sein Leben so viel einfacher wäre ohne mich. Ich sagte schreckliche Dinge über mich selbst.
Ich begann zu weinen. In einem ICE voller Leute. Leise und stumm, aber es war mir so peinlich. Doch das machte es nur schlimmer.
Nach einigen Stunden hatte ich mich wieder halbwegs gefasst und zum ersten Mal konnte ich wirklich reflektiert auf die Attacke zurückblicken.

Es ist schon fast unwirklich aber ich versuche es zu beschreiben, wie ich es John dann beschrieben habe:
Es gibt zwei Versionen von mir die parallel zueinander existieren und um die Vorherrschaft über meine Gefühle kämpfen.
Da gibt es einmal die Sonne, die normale Blumina. Die alle Gefühle wie Freude, Hoffnung, aber auch Zweifel fühlt. Alles in gesunden, "normalen" Ausmaßen.
Und dann gibt es den dunklen Mond, die traurige Blumina. Sie verstärkt Trauer, Verzweiflung und Selbstzweifel bis hin zu einem Grad, dass ich nicht mehr leben möchte.
Der Vergleich mit Sonne und Mond ist nicht nur zufällig gewählt, sondern ist wirklich symbolisch zu sehen.
Wenn der Mond überhand nimmt, füllt sich mein dunklen Schleiern und mein Herz wird von dunklen, kalten Schatten umgeben. Am Sonntag habe ich es praktisch sehen können.
Wenn ich in diesem verschleierten Zustand bin, hat die Sonne kaum noch eine Möglichkeit durchzukommen.
Zum Glück habe ich John und Lukas. Die beiden helfen mir immer. John hört mir einfach nur zu und alleine das beruhigt schon sehr. Lukas versucht immer eine geschlagene Stunde mich aufzumuntern. Nach ein paar Stunden habe ich mich wieder so weit beruhigt, dass ich in der herrlichen Neutralität bin. Ich fühle kaum etwas weder Glück noch Trauer. Diese Phase ist aber auch relativ schnell vorbei und wird beendet in dem die Sonne wieder aufgeht.

Im grunde finde ich das nicht allzu schlimm, ABER ich habe immer größere Angst mir tatsächlich ernsthaft etwas anzutuen, wenn der Mond regiert. Denn dann bin ich nicht ich selbst. Überdies habe ich zusätztlich davor noch Angst, denn John hat einen Onkel, der einen Suizidversuch hinter sich hat.
Ich fühle mich so schrecklich schuldig ihm das aufzubürden. Nicht dass ich mich tatsächöich in rationalem Zustand umbringen möchte, aber ich möchte auch nicht, dass er mit einer psychisch angeknacksten Person zusammen ist.
Doch nicht nur ihm gegenüber fühle ich mich schuldig, sondern auch gegenüber Lukas. Er ist wirklich immer für mich da. Doch sollte er nicht auch ein schöneres Leben haben, als ständig von seiner besten Freundin genervt zu werden, weil sie wieder mal eine schlechte Phase hat?

Manchmal frage ich mich, was ich eigentlich für einen "Nutzen" für andere biete, dass sie mit mir befreundet sind... Es muss einer da sein, so viel ist sicher (zumindest in der Sonnenphase), denn wer ist schon gerne mit jemandem befreundet, der einem nicht auf Freude bereitet?

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Was bleibt mir übrig?
Einer meiner guten Freunde möchte sich das Leben nehmen.
Er kann seine Gründe gut formulieren, aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwähren, dass er es eigentlich nicht möchte. Doch jedes Mal, wenn ich ihn darauf anspreche, sagt er mir nur, er wolle es so, denn es sei das beste.
Mein bester Freund (Tom habe ich ihn glaube ich genannt) ist mit ihm noch besser befreundet und weiß auch nicht mehr weiter. Er hat ihm angeboten, ihn zu einer Selbsthilfegruppe zu begleiten.
Er ist sich so sicher, dass es passiert, aber noch nicht wann.
Ich habe ihm einige Kliniken rausgesucht, da ich denke er sollte sich in eine langfristige stationäre Behandlung begeben, aber das möchte er nicht.
Ich habe die ganze Zeit das Szenario vor Augen, wie ich an seinem Grab stehe zusammen mit Tom und es nicht fassen kann, dass es nicht geklappt hat.
ICh möchte keinen Freund verlieren, aber was kann ich noch tuen, außer versuchen ihm zu zeigen, dass ich für ihn da bin?
Kann ich diese Last stämmen? Ich weiß es nicht und ich möchte es auch nie wissen.

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