Life of a wallflower

John ist vor 4 Stunden wieder zutück gefahren. Das Wochenende war wunderschön und einzigartig. Ich liebe diesen Menschen so sehr. Manchmal frage mich, ob das überhaupt gesund ist.
Naja wie auch immer ich denke ich muss etwas ändern an mir.
1. Kein Frustessen mehr. Das bedeutet nicht essen, wenn ich traurig bin oder sauer oder was auch immer. Nur essen mit anderen, wenn ich glücklich bin oder mich wohl dabei fühle, und wenn ich hungrig bin. Das bedeutet nicht, dass ich hungern werde so wie ich das die letzten Male gemacht.
2. Jeden Tag mindestens 2 Stunden lernen. Das ist nicht viel nur 1/12 des Tages. Das ist absolut machbar und nötig, um das Studium erfolgreich zu machen.
3. 30min am Tag Geige üben ist immer drin.
4. Mindestens einmal die Woche 5km joggen und mindestens zweimal die Woche Workout machen. Das ist nicht das Maximum sondern ein Minimum.
5. 30 Tage Youtube durchziehen, vielleicht schaffe ich es ja das ganze Semester durch
6. 30 Tage Netflix durchziehen, vielleicht wieder das ganze Semester
7. 30min lesen am Tag versuchen

Gestern war das Leben noch schön.. Ich traf mich mit einem Freund und heute bin ich leer. Alleine. Verzweifelt. Faul. Dumm. Meine Gedanken schwirren. Ich kann kaum ein klaren Gedanken fassen und wenn ich so darüber nachdenke, möchte ich das auch nicht. Dabei kommt selten etwas gutes raus. Es ist schon spät. Nur meine Schreibtischlampe erleuchtet den Raum. Billie Eilish lullt mich mit ihrem seltsamen Gesang ein und lässt mich mit dem Wirrwarr in mir endgültig verschmelzen. In meinem Körper steckt keine Kraft mehr. Die Tastatur zu bedienen ist anstrengend. Ich glaube ich bin ein Mensch ohne Gefühle. Ohne Emotionen, der nur gelernt hat sich gut anzupassen. Erstaunlich ist es doch, dass eine Suchanfrage auf englisch andere Reaktionen liefert als eine deutsche. Methods for suicide liefert direkt eine zwielichte Website, ausgestattet mit Statistiken, welche Methoden einen am sichersten eine Ende bereiten und eine präzise Angabe von dem zu erwartenden Schmerz. Selbstmordmethoden hingegen liefert direkt eine Seelsorge Hotline und Selbsthilfeangebote.
Keine Ahnung was das für ein Eintrag ist.

Ich sitze gerade in der Uni. In einem Arbeitsraum. Um mich herum nur Menschen, die ich nicht kenne. Ich sollte lernen, aber ich schaue nur ins Leere und fühle mich einsam. Meine Kommilitonen finden mich alle komisch und reagieren komisch auf mich. Ich verhalte mich komisch und unnatürlich, um dazugehören, aber das geht nach hinten los. Allein auf mich gestellt in einer fremden Stadt mit Fremden um mich herum. Und so denke ich an die Ostsee. Es war so schön, so pur, so rein. Nur ich und das Meer und der Wind in meinem Gesicht. Der Geruch von Salz in der Nase und Tränen in den Augen. Ich wünsche mich dorthin zurück. Dort wo mein Herz liegt. Bei dir John. In dieser einen Woche, habe ich mich so sehr dir überlassen, wie nie zuvor. Doch du bist weit weg und ich vermisse dich und alles was du bist. Wird es immer so sein? Dass ich mich ohne dich verloren fühle? Dass ich nicht funktioniere ohne dich? Liebe ich dich vielleicht zu viel? Oder zu wenig? Ich gehe in meiner Liebe zu dir auf. Du erfüllst mich, wann immer ich dich sehe und mit dir spreche. Mein Herz ist mir so schwer. Es ist nicht gebrochen, es ist übervoll an Liebe, die ich dir in unserer Trennung nicht geben kann. Noch immer werde ich zerfressen von Schuldgefühlen und der Gewissheit, dass ich dich nicht verdient habe. Ich bin so klein und dumm im Gegensatz zu dir, der so unglaublich lieben kann. Reicht dir die Liebe, die ich dir geben kann? Sie ist so zart und wenig im Vergleich zu dem, was ich von dir bekomme.. Ist dir die Liebe, die dir mein kleines, schwaches Herz geben kann, genug? Werde ich jemals genug sein für dich?
Ich habe keine größere Aufgabe in meinem Leben als die dich zu lieben mit allem was ich dir zu geben vermag.